this human world outlines: Dein Plan für den Rest-Lockdown

Kultur & Events
Caroline Kuba / 02.12.2020
This Human World Filmfestival 2020

Das Internationale Human Rights Film Festival This Human World geht in seine mittlerweile 13. Runde, und ist dieses Jahr coronabedingt geographisch nicht auf die Hauptstadt beschränkt. 

2008, zur 60sten Jährung der Deklaration der Menschenrechte der Vereinten Nationen wurde das bunte, weltoffene und gesellschaftskritische Festival ins Leben gerufen. Nicht nur das Zeigen von internationalen Meisterwerken, die Situationen und Schicksale aus noch nie betrachteten Blickwinkeln einem sehr heterogenen Publikum präsentieren, sondern auch der Dialog und Austausch, sowohl mit den SchöpferInnen und Mitwirkenden der Filme selbst, als auch zwischen den BesucherInnen, sind die Grundsäulen, die normalerweise den besonderen Flair des Festivals ausmachen, und schlussendlich den Geruch von Revolution in die Welt tragen. 

Wie der/die ein oder andere aufmerksame LeserIn eventuell mitbekommen hat, ist gerade der auf den angeregten Dialog bezogene Teil im Moment ein wenig umsetzungstechnisch problematisch. Verständlich. Denn sowohl beim angeregten Austausch als auch bei eventuellen Tränen im Kinosaal ist die Gefahr des Flüssigkeitaustauschs leider ein wenig höher. 

Da dieses Faktum seit 2020 einen, gelinde gesagt, bitteren Beigeschmack hat, man der Welt allerdings die kinematographischen Meisterwerke keinesfalls vorbehalten wollte, hat das Festival-Team rund um Lisa Heuschober und Michael Schmied (beide Festivalleitung) kurzum This Human World outlines ins Leben gerufen, und eine Plattform entwickelt, die es allen InteressentInnen gestattet, sowohl an Filmen, als auch an Dialogen mit Machern und Schaffenden teilzunehmen. Digital. Kompakt. Genial. 

Auf einem eigens eingerichteten Festival Hub stehen Filmfans täglich vier bis fünf Filme zur Auswahl, die jeweils 48 Stunden lang österreichweit aufrufbar sind. Dank des Angebots, nach dem dem Film voraufgezeichnete Director Statements und Q&A-Runden beizuwohnen, sowie der Möglichkeit live auf Social Media mit dem Team zu interagieren, wird das Online-Erlebnis doch um einiges anspruchsvoller und wertvoller als ein bloßer intellektueller Netflix-Abend. 

Tickets für einzelne Filme, sowie Pässe für den Zugang des gesamten Festivals, sind online auf der This Human World Homepage verfügbar und kosten zwischen 3,90 und 35 Euro. Einen Link findet ihr im weiter unten. Vorsicht: Tickets sind limitiert.

  • Die Filme selbst sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, die auch jeweils von einer diversen Jury bewertet werden. Die Kategorien sind: 
  • Die International Competition, bei der sechs Filme von internationalen Filmschaffenden gezeigt werden. 
  • Die Up & Coming Competition, die „frischen" Filmschaffenden eine Plattform bietet, um ihre Erst- und Zweitprojekte zu präsentieren. 
  • Die Austrian Competition, bei der Filme von ÖsterreicherInnen gezeigt werden, die aber weder geographisch noch inhaltlich auf Österreich beschränkt sind. 
  • Die Expanded Shorts,  die Plattform für Kurzfilme (zwischen drei und 15 Minuten), die dieses Jahr in die zwei Themenpakete (On Outer Space, Love and Resistance und Exercises in Memory) geteilt ist. 
  • Be_Longing, die sich mit den Hochs und Tiefs der Adoleszenz in verschiedensten Welten auseinandersetzt.  
  • Collective Action, die über den Prozess, der Vielschichtigkeit und die Probleme der Bildung eines Kollektivs und dem Kollektiv an sich berichtet. 
  • Female* working realities, die das Arbeitsumfeld und den einhergehenden Schwierigkeiten von Frauen* aufzeigt. 
  • Habitat, setzt sich mit der Bedeutung, dem Impact und der Interaktion mit verschiedenen Lebensräumen und unserer durch sie geprägten Sichtweise auf die Realität auseinander. 
  • Resyst:em, dieser Teil des Festivals beschäftigt sich mit dem Konflikt des Systems und den Menschen in ihm. 
  • Revisit: Fragmented histories, über das Aufarbeiten von längst vergangenen Themen, die immer noch, und manchmal mehr denn je, sowohl für Individuen als auch für uns als Gesellschaft, relevant sind. 

Die Möglichkeit, das Spektrum an interessanten, kritischen und spannenden Filmen in einer auf so vielen Ebenen anspruchsvollen Zeit, gemütlich von dem eigenen Sofa aus rezipieren zu können, und somit die letzten Tage des Lockdowns in Österreich gleichzeitig genießend, aber auch bildend und eventuell sogar ein wenig Horizont-erweiternd verbringen zu können, ist eine sehr reizvolle Möglichkeit für alle Altersklassen. 

Einzelne Filmtickets kosten nur einen Bruchteil der Preise für eine „normale" Kinokarte und das breite Angebot an Filmen ist es jedenfalls Wert, mal einen Blick in die Broschüre zu werfen. 

This Human World outlines hat es geschafft, das Festivalformat zu adaptieren und weiterhin KünstlerInnen auf der ganzen Welt eine Plattform für ihre Stimmen zu bieten. Ich für meinen Teil bin schon irrsinnig gespannt, und freue mich auf die kommenden Tage. Das Popcorn steht bereit!

Weiterführende Links

@jugendportal auf Instagram

Jugendportal.at wurde zuletzt am 17.04.2024 bearbeitet.

Partner