Von 24. bis 26. September 2018 fand die 9. Child in the City World Conference im Wiener Rathaus statt. Über 300 Personen aus 47 Ländern kamen zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und die gemeinsame Vision „kinderfreundlicher Städte“ zu verfolgen.
Wie kann man kinderfreundliche Städte entwerfen? Wie können Kinder in die Planung involviert werden? Wie und was kann man von ihnen lernen, um eine Stadt zu verbessern? Was trägt dazu bei, dass sich Kinder mit ihrer Heimatstadt identifizieren? Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind. Die nicht von nur einer Perspektive betrachtet werden sollen und können. Fragen, die transdisziplinäre Zusammenarbeit, viele Diskussionen und eine gemeinsame Vision einfordern.
Genau dafür gibt es seit 2002 die Child in the City World Conference, die alle zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt stattfindet. Doch wer besucht sie? Um komplexe Fragen zu behandeln, braucht es den Dialog von ExpertInnen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern: ForscherInnen, ArchitektInnen, GeographInnen, SozialarbeiterInnen, PädagogInnen, RaumplanerInnen, DesignerInnen, und viele mehr. Sie alle verfolgen den Traum „kinderfreundlicher Städte“, in denen Kinder und Jugendliche den Raum und die Möglichkeiten haben, ihre Potentiale zu erfüllen, in denen sie gehört und in den Dialog eingebunden, sowie ihre Rechte und Wünsche respektiert werden. Um diesem Traum näherzukommen, dient die Konferenz als Ort des Austauschs, an dem ganz verschiedene (Forschungs-)Projekte aus unterschiedlichsten Bereichen vorgestellt und diskutiert werden, sowie verschiedene Orte und Einrichtungen in der veranstaltenden Stadt besucht werden (Diese „Field Trips“ sind nebenbei tolle „Icebreaker“, um mit neuen Menschen in Kontakt zu treten). Ziel dieses Austauschs ist es, Anreize für neue Projekte und Initiativen zu schaffen, zu inspirieren und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen zu fördern, um so der Leitvision gemeinsam näher zu kommen.
Die diesjährige Wiener Edition überzeugte mit einem inhaltlich breit gefächerten Programm, einer großartigen Location und ganz besonders freundlichen, freudigen, offenen, motivierten und kommunikativen Menschen. Die Bereitschaft zum Austausch, zum Voneinander-Lernen und zur Kooperation war in jeder Ecke zu spüren und wurde bestmöglich ausgenutzt. Umso verwunderlicher scheint es, dass der Großteil der Programmpunkte frontal und etwas steif organisiert war - dies fand in der Endreflexion auch viele KritikerInnen. Des Weiteren konnten in dem begrenzten zeitlichen Rahmen selbstverständlich nicht alle Aspekte und Themen, die für alle Beteiligten von Relevanz sind, miteinbezogen werden – gut, dass die Konferenz 2020 (dann in Dublin) erneut stattfinden wird. In der Zwischenzeit entstehen hoffentlich spannende transnationale Kooperationen auf Basis des erfolgreichen Networkings in Wien!
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