Warum Nachhaltigkeit eine größere Rolle in unserem Leben spielen sollte

Umwelt
Lena Heiß / 21.10.2020
Illustration: Lena Sophie Heiss

Nachhaltigkeit – ein Thema, das vor allem in den letzten Jahren immer mehr zum Gesprächsmittelpunkt wurde. Sei es im Bereich der traditionellen Medien, in den sozialen Netzwerken und auf YouTube, in der Politik oder im eigenen Alltag – uns wird immer häufiger bewusst gemacht, wie wichtig Nachhaltigkeit für jeden von uns sein sollte. Doch was tun, wenn das Know-How zur Umsetzung fehlt? Einen nachhaltigen Lifestyle zu verfolgen, kann anfangs verwirrend und überfordernd sein; aus diesem Grund befasst sich dieser Artikel mit lediglich einer der vielen Facetten von Nachhaltigkeit – und zwar mit unserer Ernährung.

Nachhaltigkeit im Kühlregal

Obwohl Nachhaltigkeit meist mit Lebensmittelverpackungen und Anti-Umweltverschmutzungsbewegungen in Verbindung gebracht wird, fängt ein nachhaltiges Konsumverhalten bereits mit dem Besuch im Supermarkt an. Ein Bereich der Lebensmittelindustrie mit geringem Anteil an Nachhaltigkeit ist der der Tierprodukte: laut WWF ist in Österreich der Fleisch-, Ei- und Milchkonsum der EinwohnerInnen für rund 80 Prozent des gesamten Flächenverbrauchs und circa genauso viel Prozent der Treibhausgasemissionen der Lebensmittelsparte verantwortlich.

Der effektivste Weg zur Nachhaltigkeit in diesem Bereich wäre, einfach kein Fleisch mehr zu konsumieren. Würden alle Menschen der Welt auf eine vegetarische Lebensweise umsteigen, würde man so, laut einer Studie der Universität Oxford, auf lange Sicht große Mengen an Geld sparen, die internationale Gesundheit fördern und die Treibhausgasemissionen der Lebensmittelindustrie um zwei Drittel bis 2050 verringern.

Doch auch, wenn man sich nicht ausschließlich fleischlos ernähren möchte oder kann, gibt es Wege, nachhaltiger zu leben. Hierzu sollte man den eigenen Fleischverbrauch etwas reduzieren und sich über die Herkunft von Eiern, Fleisch und Milch informieren. Im Eierhandel gibt es in Österreich vier Kategorien der Tierhaltung, die stets durch die Nummer auf den verkauften Eiern gekennzeichnet werden müssen: 0-Biohaltung, 1- Freilandhaltung, 2-Bodenhaltung und 3-Käfighaltung. Hier sollte man also darauf achten, Eier mit einer 0 oder einer 1 in der Erkennungszahl zu kaufen, um nicht-artgerechter Tierhaltung entgegenzuwirken.

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Beim Kauf von Fleisch und Milch ist das Ganze schon etwas schwieriger, denn es existieren bereits so viele verschiedene Siegel, dass man sehr leicht den Überblick verliert.

Wichtig ist, sich zu bemühen, regional einzukaufen und nach dem AMA-Biozeichen mit Ursprungsangabe Ausschau zu halten, da dieses Siegel Lebensmittel kennzeichnet, deren Inhaltsstoffe zu mindestens 95 Prozent aus biologischer Landwirtschaft stammen und deren Rohstoffe zu mindestens 75 Prozent aus Österreich kommen.

Eine weitere Kennzeichnung, auf die man im Supermarkt achten sollte, ist das EU-Biosiegel, da auch dieses Siegel ein Garant für Bio-Nahrungsmittel ist.

Dusan Milenkovic, europäische Kommission, Public domain, via Wikimedia Commons
Bio-Siegel der Europäischen Union

Was kann ich noch tun?

Obwohl es in erster Linie um die inneren Werte geht und man daher seinen Fokus beim Einkaufen auf lokale, fair und biologisch produzierte Lebensmittel setzen sollte, sind hier ausnahmsweise die äußeren Werte genauso wichtig – in diesem Fall ist das die Verpackung. Im Idealfall ‚shoppen‘ nachhaltige und umweltbewusste KäuferInnen in sogenannten „Zero Waste Shops“, also in Geschäften, in denen man die Ware in selbst mitgebrachte Container füllen kann.

Sollte sich kein solcher Betrieb in deiner Nähe befinden, liegt es an dir zu entscheiden, ob man lieber Bio-Mandarinen in Kunststoffnetzen oder bereits geschälte, vollkommen in Plastik verpackte Mandarinen kaufen sollte – ergo, welche Lebensmittel sinnvoll und minimal umweltschädlich verpackt sind.

Es ist Zeit, unsere Zukunft selbst in die Hand zu nehmen – wenn nicht jetzt, wann dann?

Quellen:

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