Das ABC der psychischen Gesundheit

Weißer Streifen mit Text "Adrenalin, Bewegung, Cybermobbing..." darauf

Ein Glossar der wichtigsten Begriffe.

A

Achtsamkeit / Mindfulness

Achtsamkeit wurde in den letzten Jahren ziemlich gehypt – zu Recht. Viele Studien belegen einen positiven Einfluss auf das Gehirn und eine Verbesserung der seelischen Gesundheit. Bei der Achtsamkeit geht es darum, mehr *im Moment* zu leben und diesen bewusster wahrzunehmen. 

Bei Du und Du findest du zwei Achtsamkeitsübungen.

Adrenalin / Noradrenalin

Adrenalin und Noradrenalin werden auch Stresshormone genannt. Mit Adrenalin und Noradrenalin reagiert ein Mensch auf eine Bedrohung oder auf akuten Stress: Das Herz-Kreislauf-System fährt hoch, wichtige Energiereserven werden freigesetzt und die Aufmerksamkeit steigt. Ein Übermaß kann allerdings zu Angst, Panik und Schweißausbrüchen führen.

Albträume

Während des Schlafens verarbeiten wir unsere Erlebnisse – und zwar auch die unangenehmen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Albträumen. Das sind intensive Angstträume, die zu verstärktem Herzklopfen, schneller Atmung, Schwitzen sowie erhöhter Muskelanspannung führen. Die unangenehmen Gefühle steigern sich stetig und enden mit einem blitzartigen Aufwachen. Nach dem Aufwachen wird dir schnell klar: Das war ein Traum – ein Albtraum. Leider kann es vorkommen, dass Albträume wiederkehren, z.B. als Folge von einem Trauma.

Angst und Angststörungen

Angst ist ein wichtiges Gefühl, um uns vor Gefahrensituationen zu schützen. Übermäßige Angst und Angst in Situationen, die eigentlich nicht gefährlich sind, kann aber sehr belastend sein und dauerhaft zu Rückzug oder Vermeidung führen. In diesem Fall ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn von selbst geht die Angst im Normalfall leider nicht weg.

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B

Bewegung

Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele. Dabei werden Glückshormone ausgeschüttet, das fördert die Konzentration und hat einen positiven Einfluss auf deine Selbstwirksamkeit. 

Tatsächlich reichen manchmal schon kleine Bewegungen, um sich besser zu fühlen! Wenn du deinen Körper aufrichtest und wie ein King/eine Queen gehst oder stolzierst, wirst du nach kurzer Zeit merken, dass du dich psychisch besser fühlst. Probier's aus!

Beziehungen

Menschen sind soziale Wesen – wir brauchen einander! Wie wir Beziehungen leben, hat einen großen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. Beziehung meint nicht nur die Paarbeziehung, sondern auch Beziehungen im Freundeskreis, zur Familie, zu Kolleginnen und Kollegen usw. Je wohler und sicherer wir uns in unseren Beziehungen fühlen, desto besser geht es uns – psychisch und körperlich. 

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C

Cybermobbing

Mobbing bezeichnet Situationen, in denen eine Person von anderen ausgegrenzt, beschimpft und niedergemacht wird. Die Hintergründe dabei sind nebensächlich. Mobbing ist für die betroffene Person sehr verletzend und kann Existenzen zerstören. Mobbing passiert im echten Leben (Schulhof, Arbeitsplatz) und im Internet (Cybermobbing). 

Mobbing ist eine ernste Sache, egal ob offline oder online. Lies dazu unser Kapitel zu Mobbing.

D

Dankbarkeit

Wer dankbar ist – auch für kleine Dinge –, ist auf Dauer glücklicher! Es bedeutet, den Fokus immer wieder auf das zu richten, was gut läuft. Dankbarkeit kann man üben, indem man ein Dankbarkeits-Tagebuch führt. Dabei ist es egal, ob es ein echtes Tagebuch ist oder du dir nur mentale Notizen machst. Wichtig ist nur, dass du am Ende des Tages an 3 Dinge denkst, für die du einfach dankbar bist.

Das können zum Beispiel die warmen Sonnenstrahlen, ein nettes Gespräch oder eine extrem gute Pizza sein. 

Depression

Eine Depression ist eine weit verbreitete und ernstzunehmende psychische Krankheit. Menschen mit Depressionen fühlen sich oft erschöpft, traurig und antriebslos. Das kann so weit gehen, dass sie den Sinn im Leben verlieren und lieber nicht mehr leben möchten. Depressionen können in jedem Alter auftreten und bedürfen meist professioneller Hilfe.

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Diagnose

Bei Diagnosen erfasst man das Krankheitsbild und hat unterschiedliche Namen dafür, z.B. Depression oder Panikstörung. Eine ärztliche Diagnose ist für die weitere Behandlung und für die Finanzierung einer Therapie wichtig.

Die Krankenkasse übernimmt bei einer ärztlichen Diagnose im Regelfall einen Teil der Therapiekosten. Für manche Betroffene ist es auch oft eine Erleichterung, ihren „Problemen“ einen klinischen Namen geben zu können.

Ein negativer Aspekt einer Diagnose ist eine mögliche Zuschreibung, mit der man von anderen oder auch von sich selbst auf eine Krankheit reduziert und abgestempelt wird.

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Doomscrolling

Doomscrolling oder auch Doomsurfing bezeichnet das gesteigerte Konsumieren von negativen Nachrichten im Internet. Das kann psychisch belastend und überfordernd sein. Auswirkungen auf Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Depressionen und Angststörungen können die Folge sein.

Wenn du das Gefühl hast, durch negative Nachrichten beeinflusst zu werden, sprich mit jemandem darüber!

Dopamin

Dopamin ist eines der sogenannten Glückshormone. Es reguliert im Normalfall die Gefühlswelt und fördert Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Wenn zu wenig Dopamin vorhanden ist, kann dies zu Angststörungen oder Depression führen. Dopamin schüttet unser Gehirn auch bei Nutzung der Sozialen Medien aus; zum Beispiel beim Erhalten von Likes, Retweets, Kommentaren und so weiter. Das Problem: Dopamin macht zu einem gewissen Ausmaß süchtig. Man hat das Gefühl, diesen Kick immer wieder zu brauchen, doch wie bei jeder Sucht überwiegen nach einer Weile die Nachteile. 

Drogen

Drogen sind Substanzen, die psychoaktiv auf deinen Körper wirken können. Das bedeutet: Drogen beeinflussen für kurze Zeit deine Wahrnehmung, deine Emotionen und den Bezug zu deiner Umgebung. Je nach chemischer Zusammensetzung können sie aufputschend oder beruhigend wirken oder auch Halluzinationen hervorrufen. Man unterscheidet zwischen legalen (Tabak, Alkohol, verschreibungspflichtige Medikamente) und illegalen Drogen (Cannabis, Kokain, LSD, Amphetamine oder auch die illegale oder falsche Anwendung von verschreibungspflichtigen Medikamenten). Jedoch besitzen auch legale Substanzen wie Alkohol ein starkes Suchtpotenzial und können schwere Folgekrankheiten auslösen, sowohl körperlich als auch psychisch.

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E

Einsamkeit

Viele Menschen fühlen sich einsam, selbst wenn sie von vielen anderen Menschen umgeben sind. Manche sind tatsächlich einfach allein. Einsamkeit kann sehr schmerzhaft sein und ist auf Dauer ungesund, auch für den Körper. 

Was helfen kann: für sich selbst gut sorgen, Kontakte (wieder)aufnehmen oder pflegen, ein neues Hobby oder eine ehrenamtliche Tätigkeit beginnen und das Handy weglegen, falls es das Gefühl der Einsamkeit verstärkt.

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Empathie

Empathie bedeutet, dass man sich in jemand anderen hineinfühlen kann bzw. nachempfinden kann, was die andere Person erlebt und dabei fühlt. Um Empathie zu empfinden, ist es nicht notwendig, dieselbe Erfahrung gemacht zu haben. Empathische Menschen tun sich oft leichter im Umgang mit anderen Menschen, weil sie Mimik, Körperhaltung, Stimmungen etc. gut einschätzen und einordnen können. Andererseits sind empathische Menschen auch manchmal erschöpft, weil das Nachempfinden von Emotionen viel Kraft kosten kann.

Endorphine

Endorphine sind Hormone, die uns glücklich machen, zum Beispiel beim Sex oder in Momenten, wo Euphorie entstehen kann, zum Beispiel wenn deine Lieblingsmannschaft bei einem wichtigen Spiel ein Tor macht. Endorphine werden auch in Notfallsituationen ausgeschüttet, sie wirken beruhigend, stärken die Abwehr und regulieren Stress. Auch bei Endorphinen gilt wie bei Dopamin: Es besteht Suchtpotential. Wer öfters mehr Endorphine ausschüttet, braucht immer größere Kicks, um den gleichen Zustand zu erreichen.

Ernährung

Gesunde und regelmäßige Mahlzeiten wirken sich positiv auf die Psyche aus. Sie können Depressionen vorbeugen oder lindern. Als gesund gilt Ernährung, wenn sie vorwiegend aus Gemüse, Früchten, Fisch und Vollkornprodukten besteht. Rund ums Essen gibt es eine große Wissenschaft und leider auch immer mehr junge Menschen mit Essstörungen. Von Essstörungen redet man, wenn sich das Leben nur um das Essen dreht (zu viel, zu wenig, beides, obsessiv „gesund“ usw.). Dahinter stecken oft persönliche Probleme (Selbstwertgefühl) oder fehlgeleitete gesundheitliche Sorgen und es bedarf professioneller Hilfe.

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Erschöpfung

Manchmal fühlen Menschen sich erschöpft, körperlich und/oder psychisch. Das kann viele Gründe haben. Auch zu hohe Erwartungen an sich selbst oder durch andere (z.B. Eltern, Lehrpersonen) können ein ausschlaggebender Faktor sein. Du fühlst dich dann unendlich müde, hast vielleicht Schmerzen im Kopf oder Rücken und kannst dich nicht mehr konzentrieren. Dass man gelegentlich von der Schule oder Arbeit erschöpft ist, ist normal. Achte auf eine ausgewogene Ernährung, mache regelmäßige Pausen und schlafe ausreichend. Wenn der Zustand der Erschöpfung über mehrere Wochen anhält, sprich mit deinem Hausarzt/deiner Hausärztin oder einer Beratungsstelle.

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F

FOMO

FOMO ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „Fear of missing out“, zu Deutsch „Angst, etwas zu verpassen“. Dieses Gefühl kann auch Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl haben. Wenn du das Gefühl hast, dass dich FOMO runterzieht, quatsch einfach mal mit deinen Freundinnen und Freunden darüber!

G

Gedanken und Gefühle

Deine Gedanken, deine Gefühle, deine Werte machen dich zu der Person, die du bist! 

Lies zum Thema Gedanken und Gefühle unsere Webseite Du und Du.

Genuss

Was kannst du so richtig genießen? Ein Stück deiner Lieblingsschokolade? Ein Song deiner Lieblingsband? Eine Jogging-Runde? Am Morgen noch ein bisschen im warmen Bett liegen zu bleiben? Was auch immer es ist: Widme diesem Genuss deine ganze Aufmerksamkeit und tu nichts anderes nebenbei. Genuss ist sehr gesund für deine Psyche und man kann Genuss trainieren, indem man ihn im Alltag immer wieder einbaut und sich bewusst Zeit nimmt.

Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit so: „Gesundheit meint ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“ Das bedeutet: Nur weil du gerade keinen Schnupfen hast, heißt es noch lange nicht, dass du wirklich gesund bist. Achte darauf und frag dich gelegentlich, ob es dir wirklich *gut geht* und was du oder andere Menschen tun können, um dies zu ändern. 

Ghosting

Ghosting ist ein Ausdruck aus der Social Media-Welt vor allem im Dating-Bereich, der sich auch in der realen Welt solide ausgebreitet hat. Es bedeutet, dass jemand einfach so den Kontakt abbricht, sich nicht mehr meldet – auch wenn man eigentlich ein gutes Gefühl bei der Person hatte. Es gibt keine Erklärung und keine Aussprache. Ghosting ist eine feige und vor allem schmerzhafte Art, eine Beziehung zu beenden. Falls es dir passiert ist, helfen dir vielleicht unsere Tipps gegen Liebeskummer bei Du und die anderen.

Glück

Was ist Glück? Glück bezeichnet entweder ein gelungenes Zufalls- oder Schicksalsereignis oder auch ein Lebensgefühl. Glück beschreiben manche auch als vollkommene Harmonie oder anhaltende Zufriedenheit. Es gibt sogar eine Glücksforschung. Grundsätzlich definiert jeder Mensch für sich selbst, was Glück bedeutet. Bist du glücklich?

H

Hilfe

Manchmal kann alles zu viel werden oder Probleme lassen sich nicht alleine lösen. Zum Glück wird es immer einfacher, sich Hilfe zu holen, wenn es jemandem psychisch schlecht geht oder man nicht mehr weiter weiß. Es gibt viele Beratungsstellen und Therapeutinnen oder Therapeuten, an die man sich wenden kann. Sich Hilfe zu holen ist immer eine Stärke, keine Schwäche!

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Humor

Lachen ist gesund, das weiß wirklich jedes Kind! Es werden Anspannungen und Stress abgebaut, das Herz-Kreislauf-System wird angeregt, du spannst dabei 300 Muskeln an und schüttest Endorphine aus. Kinder lachen durchschnittlich 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 15 Mal :( 

Lachen kann man mit anderen, aber auch allein beim Lesen oder Filmschauen. Gibt es ein Video, das dich immer wieder zum Lachen bringt? Speicher es auf deinem Handy für schlechtere Tage ab.

I

Identität

Die Identität beschreibt, wie wir uns aufgrund unserer biographischen Entwicklung und unseres sozialen Umfelds selbst definieren oder auch von anderen definiert werden. Starke identitätsstiftende Merkmale können sein: Geschlecht, Gender, soziale Herkunft, Nationalität, Ausbildung, Beruf, Religion, sexuelle Orientierung, (Sub-)Kultur uvm.

Es ist also normal, dass wir viele verschiedene Identitäten haben. Diese können sich im Laufe des Lebens verändern bzw. können manche identitätsstiftenden Merkmale an Wichtigkeit verlieren, während andere wichtiger werden. 

Internet

Das Internet hat viele Vorteile und einige Nachteile. In Bezug auf die psychische Gesundheit sind die Vorteile: Man kann sich mit Menschen vernetzen, die ähnlich denken oder ähnliche Probleme oder Schwierigkeiten haben. Dadurch fühlt man sich weniger allein damit und bekommt Hilfestellung und Ideen, mit Situationen umzugehen. Die Kehrseite: Es kann aber auch Ängste (Doomscrolling) und Einsamkeit auslösen.

K

Körper

Deine Gedanken, deine Gefühle, dein Körper machen dich zu der Person, die du bist! Dafür braucht und darf sich niemand verstecken.

Lies dazu Du und dein Körper.

L

M

Mobbing

Mobbing bezeichnet Situationen, in denen eine Person von anderen ausgegrenzt, beschimpft und niedergemacht wird. Die Hintergründe dabei sind nebensächlich. Mobbing ist für die betroffene Person sehr verletzend und kann Existenzen zerstören. Mobbing passiert im echten Leben (Schulhof, Arbeitsplatz) und im Internet (Cybermobbing). 

Mobbing ist eine ernste Sache, egal ob offline oder online. Lies dazu unser Kapitel zu Mobbing.

O

Optimismus

Wenn jemand optimistisch ist, sieht er oder sie hoffnungsfroh in die Zukunft und hat eine zuversichtliche, bejahende Lebenseinstellung. Optimistische Menschen haben seltener Depressionen und sind weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Gegenteil von Optimismus ist der Pessimismus.

Oxytocin

Oxytocin wird auch als Kuschelhormon bezeichnet. Es wird vor allem beim Umarmen, beim Streicheln, beim Kuscheln und beim Orgasmus ausgeschüttet. Das Hormon stärkt die Bindung zwischen den Menschen und fördert gegenseitiges Vertrauen. Es reguliert außerdem die Stresshormone im Körper, reduziert Ängste und stärkt das Immunsystem. Let's hug!

P

Pessimismus

Pessimistinnen und Pessimisten rechnen oft mit dem Schlimmsten, grübeln viel und sehen überall nur Nachteile. Pessimistisch eingestellte Menschen haben tendenziell ein geringeres Selbstwertgefühl und schützen sich vermeintlich durch negative Vorannahmen vor Enttäuschungen. Ihre negative Einstellung hat Auswirkungen auf Seele und Körper: Sie leiden häufiger an Depressionen und haben oft ein schwächeres Immunsystem.

Psyche

Das Wort Psyche ist altgriechisch und wird unter anderem oft als Seele übersetzt. Die Psyche umfasst im Allgemeinen unser gesamtes Fühlen, Denken und Empfinden. Auch individuelle Persönlichkeitsmerkmale sowie Wahrnehmung, Motivation, Wissen werden mit dem Wort Psyche beschrieben.

Psychische Krankheiten

Knapp jede dritte Person hat im Laufe ihres Lebens eine psychische Krankheit. Am weitesten verbreitet sind Angststörungen, gefolgt von Depressionen. Verbreitet sind auch Suchtkrankheiten. Wichtig ist, sich möglichst bald Hilfe zu holen und nicht abzuwarten. Denn psychische Krankheiten können genau wie körperliche Krankheiten das Leben sehr einschränken.

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Psychiatrie

Psychiatrie ist eine Fachrichtung innerhalb der Medizin. Psychiaterinnen/Psychiater sind somit Ärztinnen/Ärzte, die auf psychische Krankheiten spezialisiert sind und auch Medikamente verschreiben dürfen. 

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Psychologie

Psychologie ist eine Wissenschaft, die das menschliche Erleben, das Verhalten und die Entwicklung untersucht, beschreibt und erklärt. Man kann das Fach an der Universität studieren und danach in Tätigkeitsfeldern arbeiten, die mit Menschen zu tun haben, wie z.B. in Spitälern oder als Schulpsychologe/Schulpsychologin. 

Psychotherapie

Psychotherapie bezeichnet die professionelle Behandlung von psychischen Störungen durch unterschiedliche Methoden, Verfahren und Konzepte. Es gibt unterschiedliche Schulen innerhalb der Psychotherapie, z.B. analytisch, humanistisch, körperorientiert uvm. Therapeutinnen/Therapeuten können dir helfen, mit psychischen Schwierigkeiten umzugehen, Leid zu mindern und dich weiterzuentwickeln. Wie du zu einer Psychotherapie kommst, findest du hier: 

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Psychische Gewalt

Abwerten, Beleidigen, Mobben, Schlechtmachen, Bloßstellen, Einschüchtern, Bedrohen, Erpressen – psychische Gewalt kann viele Formen annehmen. Alle sind auf Dauer schädlich und mindestens genauso schlimm wie körperliche Gewalt. Es ist wichtig, dass man sich Hilfe von außen holt, z.B. bei einer Beratungsstelle! 

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Psychopharmaka

Psychopharmaka sind Medikamente, die ein Psychiater oder eine Psychiaterin verschreiben kann, um Auswirkungen von psychischen Krankheiten zu mindern. Es gibt Antidepressiva, die jemandem mit Depressionen helfen können, sich besser zu fühlen. Auch Beruhigungsmittel wie beispielsweise Benzodiazepin zählen zur Gruppe der Medikamente, die nur mit Rezept und indiviuellen Anweisungen des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin verschrieben werden dürfen.

Es ist große Vorsicht geboten: Einige dieser Medikamente können abhängig machen und sie sollten immer nur in Absprache mit einem Arzt/einer Ärztin eingenommen werden.

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R

Resilienz

Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit, also wie gut jemand Rückschläge, Krisen, schwierige Umstände etc. psychisch aushält und sich trotzdem gesund (weiter-)entwickeln kann. Resilienz ist einerseits angeboren, sie kann aber auch durch äußere Faktoren wie deinem sozialen Umfeld und Training gestärkt werden. 

S

Schlaf

Der Schlaf ist sehr wichtig für dein psychisches Gleichgewicht. Du kannst dich erholen und Erlebnisse verarbeiten. Wer unter Schlafstörungen leidet, ist schneller gereizt, unkonzentriert, ängstlicher und anfälliger für Unfälle und Krankheiten. Das Immunsystem ist geschwächt. Klar, es kann schon mal passieren, eine oder sogar ein paar Nächte nacheinander schlecht zu schlafen. Wer aber über längere Zeit zu wenig schläft, sollte sich professionelle Hilfe holen. 

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Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstwert

Streng genommen beschreiben diese Begriffe unterschiedliche Dinge. Aber alle beginnen mit dem Wort Selbst. Es geht darum, wie du selbst deine Persönlichkeit bemisst. Die Summe deiner Fähigkeiten, Eigenschaften inklusive dem Umgang mit der eigenen Vergangenheit – das sind Umstände, die deine Persönlichkeit mitbestimmen. Je höher dein Selbstbewusstsein ist, desto mehr traust du dir zu, desto klarer setzt du deine Grenzen und desto besser kannst du Krisen meistern. Für ein gutes Selbstvertrauen helfen ein bestärkendes Umfeld, gemeisterte Aufgaben und Erfahrungen sowie eine innere, freundschaftliche Haltung zu sich selbst.

Selbstermächtigung

In uns allen stecken Fähigkeiten und Kräfte. Manchmal sehen wir diese nicht oder sehen sie aufgrund von Außeneinwirkung nicht mehr. Deshalb ist es wichtig, dass wir Menschen haben, die uns helfen, unsere Fähigkeiten und Kräfte wahrzunehmen. Oder du selbst kannst jemanden „empowern“, indem du der Person sagst, wofür du sie schätzt und aufzeigst, was sie alles kann und schon geschafft hat. Es ist sehr schön, von anderen ermutigt zu werden und mindestens genauso schön, andere zu ermutigen! 

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit bedeutet, dass du dir bewusst bist, dass du durch dein Handeln etwas bewirken und verändern kannst. Du machst einen Unterschied – in deinem persönlichen Umfeld, in der Schule oder am Arbeitsplatz, auf allen Wegen, die du jeden Tag gehst. Selbstwirksamkeit bedeutet auch, dass du dich auf deine Stärken besinnst und weißt, dass du Herausforderungen schaffen kannst. 

Selbstverletzendes Verhalten / Selfharm

Wenn Menschen sich absichtlich selbst wehtun, Schmerzen oder Wunden zufügen, dann spricht man von selbstverletzendem Verhalten. Es gibt viele verschiedene Arten, wie z.B. das Ritzen der Haut oder das Verbrennen mit Zigaretten. Auch exzessives Sporteln oder das Verweigern von Essen können Formen von Selfharm sein. Selbstverletzendes Verhalten ist oft nur das Symptom einer tieferliegenden psychischen Erkrankung. Sprich mit einer Vertrauensperson oder einer Beratungsstelle darüber.

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Sensibilität

Manche Menschen sind sensibler als andere. Das heißt, sie nehmen Empfindungen stärker wahr. Das kann die Sinnesorgane (hören, sehen, riechen, schmecken, Berührung etc.), aber auch Empathie und Gefühle betreffen. In den letzten Jahren hat eine Veränderung dahingehend stattgefunden, als dass „sensibel“ nicht mehr automatisch mit „schwach sein“ abgewertet wird, sondern die Qualität von Sensibilität immer mehr geschätzt wird. Sensible Menschen sind oft achtsamer mit sich selbst und ihrem Umfeld.

Serotonin

Serotonin ist wie Dopamin ein Glückshormon. Wenn man verliebt oder sehr glücklich ist, hat man einen hohen Serotonin-Spiegel. Serotonin regelt auch den Schlaf-Wach-Rhythmus. Wenn dieser Hormonhaushalt gestört ist, kann es sich negativ auf den Schlafrhythmus auswirken.

Stress

Wenn wir Stress haben, wird das Hormon Adrenalin durch unseren Körper gepumpt. In vielen Situationen, zum Beispiel wenn Gefahren drohen, ist das ein sinnvoller Effekt, der die Sinne kurzzeitig schärft. Stress wird dann problematisch, wenn er chronisch auftritt. Wenn wir andauernd Stress verspüren und sich Körper und Seele nicht entspannen können, kann das zu zahlreichen psychischen und körperlichen Erkrankungen führen. Die Ausübung von sportlichen Aktivitäten sowie Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen können helfen, Stress abzubauen. Wenn das nicht gelingt, sollte man sich professionelle Hilfe holen.

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Sucht

Sucht bezeichnet den starken Drang, eine bestimmte Substanz (Alkohol, Zigaretten, Cannabis, Heroin) immer wieder zu konsumieren. Dies geschieht, weil diese Substanzen unter anderem auch bestimmte Botenstoffe und Hormone im Gehirn stimulieren, die uns (wenn auch nur sehr kurzfristig und mit vielen negativen Nebenwirkungen begleitet) für eine kurze Zeit vermeintlich glücklich machen.

Sucht kann aber auch dann eintreten, wenn man ein bestimmtes Verhalten zwanghaft wiederholen möchte, wie beispielsweise shoppen gehen, Spiele zocken oder auch Hände waschen.

Wenn dieser Konsum oder dieses Verhalten mit der Zeit immer wichtiger werden und andere Interessen, Schule oder Arbeit, Hobbys oder Familie und Freundinnen/Freunde unwichtig werden, dann spricht man von Sucht. Oft kommt man aus diesem Strudel nicht mehr alleine raus. Hinter Suchtverhalten stehen oft komplexe psychische Probleme. 

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T

Tiere

Tiere, insbesondere Haustiere, können einen stabilisierenden und beruhigenden Einfluss auf die seelische Gesundheit haben. Beim Streicheln von Tieren wird ebenfalls Oxytocin ausgeschüttet und über Tiere, z.B. Hunde, können neben Bewegung auch schöne Beziehungen zu anderen Tierhalterinnen oder Tierhaltern entstehen.

Trauma

Trauma ist ein altgriechisches Wort und bedeutet Wunde. Von einem Trauma bzw. von Traumata (Mehrzahl) spricht man sowohl in der Psychologie als auch in der Medizin, wenn eine psychische oder physische Ausnahmesituation eintritt. Traumata können viele Ursachen haben und tritt zum Beispiel bei Unfällen auf, bei Katastrophensituationen, bei einer Vergewaltigung, in Kampfsituationen, bei Krieg und Flucht oder bei lang anhaltender mentaler Einflussnahme und Machtmissbrauch.

Traumatisch sind Erfahrungen dann, wenn das Gefühl entsteht, einer Situation machtlos und ohne Selbstbestimmung ausgeliefert zu sein. Fast alle Menschen sind mit Traumata belastet, manchmal schwerer, manchmal nicht so belastend, daher gibt es mittlerweile ein gutes Verständnis über Traumata sowie gute Hilfe und Therapiemöglichkeiten.

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Trigger

Das englische Wort „trigger“ bedeutet zu Deutsch „Auslöser“. In der Psychologie wird damit der Moment bezeichnet, in dem eine bestimmte Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis ausgelöst wird. Wenn dies geschieht, erlebt man das traumatische Ereignis immer wieder neu.

Ein Trigger oder Auslöser kann in für andere Menschen ganz banalen Momenten passieren, zum Beispiel in einem Film, beim Hören von bestimmten Worten oder Geräuschen, aber auch bei Bildern und in Social Media-Postings. 

Es werden oft Trigger-Warnungen bei bestimmten Themen angegeben, zum Beispiel bei der Darstellung von Gewalt oder sexuellen Übergriffen.

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Trost

Wir alle brauchen manchmal Trost. „Trost spenden“ heißt, jemandem, der traurig ist, zuzuhören, ihn zu ermutigen, aufzubauen, in den Arm zu nehmen. Durch das Trösten wird eine Verbindung zwischen der Person, die den Schmerz verspürt und jener, die Trost spendet, aufgebaut. Es lindert den Schmerz und zeigt: „Hey, ich bin für dich da.“ Die Anteilnahme hilft uns, mit schwierigen Situationen umzugehen.

Toxic Relationship

Toxic ist Englisch und bedeutet giftig. Eine Beziehung, ob Freundschaft oder Partnerschaft, die toxisch ist, beinhaltet zum Beispiel: häufige Kritik, Schuldzuweisungen, Herabwürdigungen, das Gefühl, nichts richtig machen zu können, ein ständiges Hin und Her von Wertschätzung und Respektlosigkeit. Eine toxische Beziehung erkennst du daran, dass du bei der Person mehr gestresst als entspannt bist und dich insgesamt immer schlechter fühlst. Nicht selten werden andere Kontakte vernachlässigt und es entsteht eine gewisse Abhängigkeit zu der Person, die oftmals auch beabsichtigt ist. Hol dir Hilfe, falls du merkst, dass du in einer toxischen Beziehung bist und es nicht schaffst, diese zu beenden. Sprich mit deinen Freundinnen und Freunden!

V

Verletzbarkeit, Vulnerabilität

Menschen mit hoher Verletzbarkeit reagieren stärker auf Stress, Belastungen, negative Gefühle oder Schicksalsschläge. Sie brauchen länger, um sich zu erholen und sind häufiger betroffen von Depressionen und anderen psychischen Krankheiten. Genau wie ihr Gegenstück, die Resilienz, ist Verletzbarkeit einerseits angeboren, kann aber durch äußere Faktoren (Kindheit, soziales Umfeld) verstärkt werden. 

Z

Zyklus

Der Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Menstruation und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. Er kann unterschiedlich lang dauern, im Durchschnitt sind es 28 Tage. Je nachdem, wo du dich im Zyklus gerade befindest, können auch Stimmungsschwankungen auftreten. Einige Menschen tendieren zum Beispiel dazu, kurz vor der Regel gereizter zu sein, man ist öfters niedergeschlagen oder besonders verletzlich oder hat Bauch- und Kopfschmerzen, die sich ebenfalls auf die Psyche auswirken können.

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Jugendportal.at wurde zuletzt am 17.04.2024 bearbeitet.

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