Online, Offline und die psychische Gesundheit

Weißer Streifen mit Text "Handy, Mobbing, Social Media..." darauf

Jeder und jede von uns verbringt viel Zeit auf Social Media. Klar, das macht auch Spaß und ist eine weitere Form der Kommunikation mit den Leuten, die uns wichtig sind. Aber es kann auch belastend sein, ständig online zu sein. Es gibt auch Leute, die sich hinter dem Handy verstecken und Mobbing betreiben, nicht nur am Schulhof, sondern auch im Netz. 

(c) Jugendportal / Adaptiert von der Publikation "Wie geht es dir?" / Illustrationen: Franziska Viviane Zobel

Online und einsam

Gefahren von Social Media

Mit Mobiltelefon und sozialen Medien sind junge Menschen heute besser connected als jede Generation davor. Wir chatten und kommentieren, wir lachen über Memes, wir verschicken sie und machen Screenshots. Wir bekommen und wir verteilen ständig lauter Herzchen.

Aber: So richtig langfristig glücklich macht uns das nicht, oder?

Und dann dieser unterbewusste Wunsch, sich ständig mit anderen Menschen zu vergleichen. „Alle haben mehr Spaß als ich, alle sind erfolgreicher, niemand ist so langweilig wie ich.“

Die Angst, etwas zu verpassen – Fear of Missing Out, oder auch FOMO genannt –, macht uns noch einsamer.

Doomscrolling. Das ist die Faszination von Breaking News und vorwiegend schlechten Nachrichten, zum Beispiel über die Pandemie, Klimakrise, Wirtschaftspleiten, Todesfälle und andere Katastrophen. Man denkt sich: „Vielleicht kommen ja doch noch einmal gute Nachrichten? Oh nein, es wird alles nur noch schlimmer...“

Und trotzdem bleiben viele am Handy und scrollen und scrollen weiter. Viele können sich nicht davon wegreißen.

Nicht nur der gesteigerte Konsum von negativen Nachrichten, sondern zu viel Social Media generell kann psychisch belastend und überfordernd sein. Auswirkungen auf Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Depressionen und Angststörungen können die Folge sein.

Übung: Frage dich ab und zu...

In welchen Situationen greifst du meistens zum Handy? Geht es dir nachher besser oder vorher?

Hast du schon mal eine App geschlossen und danach gleich wieder geöffnet, ohne es wirklich und bewusst zu wollen?

Kannst du z.B. in einem Wartezimmer sitzen oder auf den Zug warten, ohne auf dein Handy zu schauen?

Wie geht es dir, wenn du viel Zeit auf Social Media verbringst? Was bedeutet „viel Zeit“ für dich? Wann ist „zu viel Zeit“ für dich?

Was könntest du stattdessen machen?

Nimm dir Offline-Zeiten

Für deine Psyche ist es gesund, wenn du immer wieder Offline-Zeiten einbaust und Dinge unternimmst, bei denen dein Handy unwichtig wird oder sogar stört.

Probiere aus, wie es sich für dich anfühlt, das Handy öfter wegzulegen und deine Zeit mit anderen Sachen zu füllen – womöglich wirst du zufriedener und ausgeglichener!

Mobbing

Was ist Mobbing?

Von Mobbing spricht man, wenn jemand über einen längeren Zeitraum von anderen Menschen in der Schule oder am Arbeitsplatz geärgert, gehänselt, beleidigt, belästigt, ignoriert oder verspottet wird. Das ist für die betroffene Person sehr schmerzhaft und kann zu psychischen Wunden führen. 

Mobbing kann offline oder online stattfinden. Das nennt man dann Cybermobbing.

Wenn du Mobbing beobachtest und nichts dagegen unternimmst, beteiligst du dich an dem Mobbing.

Wenn du von Mobbing betroffen bist...

Vergiss eines nicht: Du bist nicht Schuld daran, dass du gemobbt wirst. Mobbing ist nie gerechtfertigt. Menschen, die mobben, fehlt die Sozialkompetenz, d.h. sie wissen nicht, wie man sich in sozial herausfordernden Situationen angemessen verhält.

Nicht du bist das Problem, sondern diejenigen, die mobben! Deshalb ist es wichtig, dass du dir Hilfe holst. Wende dich an Vertrauenspersonen oder an eine Beratungsstelle (z.B. Safer Internet, Rat auf Draht).

Wenn du Mobbing beobachtest...

Wenn du Mobbing beobachtest und nichts dagegen unternimmst, beteiligst du dich an dem Mobbing.

Gib der betroffenen Person zu verstehen, dass du nicht einverstanden bist mit dem, wie andere sie behandeln. Auch wenn sie es im Moment vielleicht abwehrt oder nicht zeigen kann: Du wirst dadurch viel für sie verändern.

  • Melde es einer erwachsenen Person, der du vertraust (Lehrperson, Eltern, Vorgesetzte).
  • Verbünde dich mit anderen gegen die mobbenden Personen und greift gemeinsam ein, indem ihr die Täterinnen und Täter stoppt, zurückhaltet und für ihr Verhalten verurteilt.
  • Wende dich an eine Beratungsstelle, die sich mit Mobbing auskennt, z.B. Safer Internet, Rat auf Draht oder deine schulpsychologische Stelle.

Cybermobbing

Was ist Cybermobbing und was kann ich dagegen tun?

Unter Cybermobbing versteht man konkret das absichtliche und über einen längeren Zeitraum anhaltende Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen, Belästigen oder Ausgrenzen anderer über digitale Medien. Betroffene erleben meist eine Kombination verschiedener Erscheinungsformen. 

Vielen fällt es auf, wenige tun etwas dagegen!

In einer Studie von Safer Internet gaben 17 % der Befragten an, schon einmal Opfer von Cybermobbing gewesen zu sein. 42 % haben dies bereits bei anderen mitbekommen. Jede zehnte befragte Person gibt sogar zu, selbst aktiv Mobbing betrieben zu haben.

Cyber-Mobbing tritt überall dort auf, wo sich Menschen online bewegen: auf Sozialen Netzwerke wie Instagram, TikTok und Facebook, über Messenger-Dienste oder Spieleplattformen – am häufigsten nennen die Jugendlichen Plattformen, auf denen öffentlich kommuniziert wird.

Jugendliche gehen laut der Cyber-Mobbing Studie davon aus, dass die Täterinnen und Täter nicht zwangsläufig mit böser Absicht handeln: 44 % sind der Meinung, dass diese die Grenze zwischen Spaß und Ernst schlicht nicht kennen.

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Jugendportal.at wurde zuletzt am 23.04.2024 bearbeitet.

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