10 Sätze, die ich als Vegetarierin nicht mehr hören kann

Leben
Kathrin Schlager / 21.08.2018
veggie

Als (selbst)bewusste Vegetarierin des 21. Jahrhunderts müsste man glauben, die dummen Fragen bezüglich meiner Ernährungsweise würden irgendwann ein Ende finden. Doch leider mache ich mir da tagtäglich selbst etwas vor. Denn obwohl Foodtrends wie Veganismus, Glutenfree und ohne Zucker immer stärker zunehmen, sind leider die Vegetarier/innen unter uns die leichten Ziele der Bevölkerung. Und da es in einer Schnitzelnation wie Österreich so abwegig scheint, auf eben dieses zu verzichten, kommen immer gerne Sätze, die jede/r Vegetarier/in schon mindestens einmal gehört hat. Welche das sind und was ich darauf antworte? Lest selbst. ;)

„Du isst meinem Essen das Essen weg.“

Mir ist selten ein Huhn untergekommen, das meine Reispfanne mit Süßkartoffeln, Zucchini und Zwiebeln zu Mittag hatte. Aber netter Versuch.

„Isst du dann nur Salat?“

Ich vergesse manchmal, dass es für Vegetarier/innen wie mich scheinbar nur Salat zu essen gibt. Obwohl ich meine, mich daran zu erinnern, schon einmal anderen Pflanzen, Gewächse oder Nahrungsmittel auf der Welt gesehen zu haben. My bad.

„Dir fehlen sicher total viele Vitamine.“

Wahrscheinlich bin ich mit meiner Meinung genauso unqualifiziert ein Statement abzugeben, wie jeder andere, aber als ich zuletzt im Internet nachgesehen habe, enthielten Gemüse und Obst noch Vitamine.

 „Also ich könnte ja nicht ohne Fleisch.“

Musst du auch nicht. Kein Mensch zwingt dich dazu.

„Versuch´ gar nicht erst mich bekehren zu wollen.“

Keine Sorge, ich spare mir lieber die Energie und koche mir was Vegetarisches.

„Kaufst du dann auch diese nachgemachten Produkte?“

Nein. Und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Ich mag weder den Geschmack, noch den Geruch oder die Konsistenz von Fleisch. Ein Tofuschnitzel, das also wie Hühnchen schmeckt, bringt mir absolut nichts. Es gibt mehrere Arten von Vegetariern/innen, das sollte mal ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangen.

„Käse isst du aber schon, oder?“

Vegetarisch ist nicht gleich vegan. Ja, es gibt tatsächlich einen Unterschied. Btw, wenn ich könnte, würde ich Käse heiraten und einen internationalen Ich-liebe-Käse-Tag einführen. Mein Highlight des Tages: Wenn es bei Spar einen neuen Käse der Woche zu verkosten gibt. Cheese FTW!

„Brauchst du jetzt auch ewig beim Bestellen?“

Das kommt ganz auf die Menükarte an. Wenn im Tagesangebot nur Gerichte wie Mandelsteak, Schollenfilet und Schweinshaxe stehen, kann es schon mal schwierig werden. Vor allem, wenn das Personal nur mit den Augen rollt, wenn man fragt, was es für vegetarische Alternativen gibt. Die Antwort ist meistens: Beilagen. Und damit bin ich in 90% der Fälle auch vollkommen zufrieden.

„Und warum macht man das?“

Weil ich Fleisch, und auch Fisch, grundsätzlich einfach ekelhaft finde. Das hat, in meinem Fall, nichts mit moralischen Werten, Abstinenz oder sonstigen Sachen zu tun. Ich möchte es nicht essen und muss es mir deshalb auch nicht zwanghaft verbieten. Ich will einfach nicht, weil mir davor graust.

„Vegetarier/innen sind immer so nervig.“

Dann kennst du die falschen Vegetarier/innen. Denn wenn meine Spezies nicht zufällig (siehe oben) Leute bekehren möchte oder ewig die Menükarte durchforstet, sind wir ziemlich cool.

Glaubt mir, es gäbe natürlich noch mehr solcher Sätze, die nicht immer ganz ernst zu nehmen sind. Ich bin auch niemandem böse, wenn er mich solche Sachen fragt, weil in den meisten Fällen einfach die Volkskrankheit Unwissenheit dahintersteckt. Aber nach dem 704ten Mal, an dem mir jemand sagt, ich würde seinem Schweinskotelett das Essen wegessen, nervt es leider schon. Das Gute ist: Ihr wisst es jetzt besser. J

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Jugendportal.at wurde zuletzt am 23.04.2024 bearbeitet.

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