Geschichte des Adventkalenders

Leben
Maria Kuen / 12.12.2016
(c) Maria Kuen

Heute ist der 13. Dezember- es ist Halbzeit! Zwölf Türchen eures Adventkalenders habt ihr schon geöffnet, zwölf weitere Überraschungen warten noch auf euch, bis es endlich so weit ist: Weihnachten! Die Weihnachtszeit ist eine stressige Zeit: Die letzten Prüfungen vor den Ferien müssen gemeistert werden, an den Wochenenden  finden diverse Weihnachtsfeiern statt und in den verbleibenden freien Stunden hetzen wir in die Stadt, um unser Christmas-shopping zu erledigen.

Um das Warten auf das Christkind angenehmer zu machen, ist es seit Jahren Tradition, die letzten 24 Tage vor dem Heiligen Abend hinunter zu zählen und mit Vorfreude  den Heiligen Abend zu erwarten. Dabei hilft unser nicht mehr wegzudenkender Adventkalender! Doch woher kommt dieser Brauch? Nehmen wir uns in diesen hektischen Tagen Zeit,  um uns auf unsere kulturellen Traditionen zu besinnen. 

 

Woher kommt der Adventkalender? Time for some history! 

Das Wort „Advent“ kommt aus dem Lateinischen: „adventus“  - das bedeutet Ankunft. Man soll sich auf die Ankunft des Herrn in der Nacht auf den 25. Dezember vorbereiten. Die Ursprünge des Adventkalenders lassen sich im deutschsprachigen Raum bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten Formen des christlichen Brauches stammen aus dem protestantischen Umfeld: Martin Luther verwandelte das Kirchenfest in ein familiär orientiertes Fest.  So entstanden die ersten simplen, aber dennoch effektiven Adventkalender. Religiöse Familien  hängten bis Weihnachten 24 Bilder an die Wand, jeden Tag eines, oder es wurden 24 Kreidestriche an die Wand gemalt, von denen die Kinder jeden Tag einen Strich wegwischen durften. Diese Kalender wurden „Strichkalender“ genannt.  In katholische Gegenden durften Kinder für gute Taten einen Strohhalm oder eine Feder in die Krippe legen, damit das Jesuskind gut schlief. Auf diese Weise dienten die Adventkalender als Zeitmesser, um den Kindern ein Gefühl für Zeit zu geben und um ihre Vorfreude auf Weihnachten zu steigern. 1908 ging der Adventkalender, damals unter dem Namen „Weihnachtskalender“, erstmals in Serienproduktion. Noch besaß dieser keine Kästchen, sondern war ein Bastelkalender. Die Kinder konnten Verse oder farbenprächtige Zeichnungen ausschneiden und auf den Karton mit Zahlen kleben. Ab 1920 erschienen Kalender mit Fensterchen, hinter denen sich Bilder versteckten. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion von Adventkalendern eingestellt. Grund dafür war eine Papierknappheit und das Verbot, Bildkalender herzustellen. Mit Beendigung des Krieges feierte der Adventkalender sein Comeback. Nach und nach wurde er zum preisgünstigen Massenartikel und ab dem Jahre 1958 gab es den ersten mit Schokolade gefüllten Adventkalender. 

 

Adventkalender im Jahr 2016

Seit den Anfängen des Adventkalenders hat sich viel verändert. Hinter den  Türchen verstecken sich längst nicht mehr ausschließlich klassische weihnachtliche Bilder oder Schokolade. Der Handel lockt mit Beautyprodukten für Frauen, verschiedenen Biersorten für Männer, Spielsachen für Kinder, ja sogar mit Leckerlis für unsere tierischen Freunde. Auch der „Do it yourself“ Adventkalender liegt voll im Trend. In meinen Augen ist dieses Angebot an Kalendern  und die Fülle der versteckten Goodies übertrieben. Der klassische Adventkalender mit Schokolade bleibt deshalb mein Favorit - ein bisschen verwöhnen darf man sich ja! Gleich danach aber kommt natürlich unser Youth Reporter Kalender ;-)

@jugendportal auf Instagram

Jugendportal.at wurde zuletzt am 17.04.2024 bearbeitet.

Partner