Grüne Freunde: Zimmerpflanzen für Anfänger*innen

Umwelt
Lena Six / 17.07.2019
Pflanzen

Bei aller Liebe zu Natur und Grünzeug – wer kennt sie nicht, die Überzeugung, dass es besser ist, Pflanzen lieber nur aus der Ferne zu betrachten und ihre Pflege den Profis zu überlassen? Nicht zuletzt, weil man glaubt, man selbst würde sie alle nach spätestens einer Woche abgemurkst haben. So eine Pflanze im Zimmer oder der Wohnung wäre natürlich schon ganz nett, aber wer es schon geschafft hat, sogar einen Kaktus umzubringen, den kann man nur schwer davon überzeugen, der Beziehung zu den grünen Freunden noch eine Chance zu geben. In diesem Fall aber, finde ich, sollte man eine zweite Chance auf jeden Fall riskieren. Grün- beziehungsweise Zimmerpflanzen machen sich nämlich nicht nur als Dekoration super, sie sorgen darüber hinaus auch für eine gereinigte und gefilterte Luft. Außerdem kann es wirklich Spaß machen, sie beim Wachsen zu beobachten. Ein solches Hobby spricht natürlich nicht jede/n an, dennoch haben sich Zimmerpflanzen in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trend entwickelt. (Wer mir nicht glaubt, dem rate ich, urban jungling zu googeln und sich selbst ein Bild zu machen!) Für alle, die bereit sind, es (noch) einmal mit den grünen Freunden zu versuchen, gibt es hier einige Tipps, damit bei der Pflanzenpflege nichts schief geht.

Wer damit liebäugelt, sich eine (oder mehrere) Pflanzen zuzulegen, sollte wissen, dass die richtige Pflanzenpflege tatsächlich schon vor dem Kauf der Pflanze beginnt. Man sollte sich folgende Fragen stellen: Wo plane ich, meine Pflanze hinzutun? Wie groß sollte sie sein? Wie viel Geld bin ich bereit zu investieren? Welche Pflanzenart passt überhaupt in meine Wohnung, in mein Zimmer?

Wichtig ist auch, vorher bereits die Bedingungen bezüglich Licht und Luftfeuchtigkeit am zukünftigen Standort der Pflanze zu checken. (Davon braucht man sich nicht einschüchtern lassen – viele Pflanzenarten, wie beispielsweise Sukkulenten, sind absolut anspruchslos und ganz einfach zu pflegen. Besonders gut geeignet für Anfänger*innen sind zum Beispiel auch Philodendron oder Efeututen.)

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Man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass manch wenige Zimmerpflanzen tatsächlich giftig sind, insbesondere für mögliche Haustiere!

Hat man die Situation gecheckt und sich für eine passende Pflanze entschieden – die günstigsten Pflanzen findet ihr übrigens in Baumärkten – empfiehlt es sich, die Pflanze vor dem Kauf kurz aus ihrem Topf zu nehmen und zu überprüfen, ob auch genug Wurzeln vorhanden sind. So könnt ihr sicher sein, dass eure Pflanze auch ordentlich weiterwachsen wird.

Oftmals sind Pflanzen, die frisch vom Baumarkt kommen, schon bereit dafür, umgetopft zu werden. Es gibt beim Umtopfen eine einfache Regel, mit der man fast nichts falsch machen kann: Die Pflanze ist dann bereit für einen größeren Topf, wenn ihre Wurzeln unten aus den Löchern des derzeitigen Topfs herausragen. Man sollte jede Pflanze grundsätzlich nur in einen um eine Größe größeren Topf     setzen, weil das die Wurzeln sonst zu sehr stresst. Wenn der Topf nämlich zu groß für  die Pflanze ist, bleibt das Wasser, das die Wurzeln nicht aufnehmen können, in der Erde und kann somit Wurzelfäule verursachen, was meist das Ende eines Pflanzenlebens bedeutet.

Wo wir schon beim Thema Wasser sind: Falsches Gießen ist die Hauptursache, warum Pflanzen sterben. Oft ist es sogar gefährlicher, zu viel statt zu wenig zu gießen. Jede Pflanze hat natürlich andere Bedürfnisse. Da gilt es, sich gut zu informieren. Grundsätzlich gilt: Gegossen sollte dann werden, wenn die Erde im Topf ganz ausgetrocknet und die Pflanze leicht geworden ist.

Natürlich benötigt jede Pflanze genügend Licht, doch wissen viele nicht, dass nur die wenigsten direktes Sonnenlicht vertragen. Darüber sollte man sich ebenfalls im Klaren sein.

Grundsätzlich gibt aber jede Pflanze Bescheid, wenn sie etwas braucht oder ihr etwas nicht passt. (und da soll noch einer sagen, Pflanzen können nicht sprechen...) Bei braun verfärbten Blättern zum Beispiel kann man von zu niedriger Luftfeuchtigkeit ausgehen. (Da hilft es übrigens, die Pflanze einfach ein bisschen mit Wasser zu besprühen.) Vertrocknete Blätter gehen auf zu wenig Wasser zurück. Lässt die Pflanze ihre Blätter hängen, wird’s ein klein wenig komplizierter: Je nach Pflanzenart bedeutet das entweder zu viel oder zu wenig Wasser. Wenn aber die Pflanze neue Blätter und Triebe ausbildet oder sogar blüht, ist das ein Zeichen dafür, dass du alles richtig machst!

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Um seinen eigenen Dschungel zu vergrößern, braucht es übrigens nicht immer den Kauf neuer Pflanzen. Wenn zum Beispiel Bekannte oder Freunde/Freundinnen von euch Pflanzen besitzen, könnt ihr sie einfach um Ableger bitten. Legt man diese dann in Wasser ein, beginnen sie nach wenigen Wochen zu wurzeln, und bald darauf können sie eingepflanzt werden. Auf diese Weise könnt ihr auch eure eigenen Pflanzen vermehren.

Am besten ist es, klein anzufangen und nicht gleich zu Beginn zu viel Geld auszugeben. Mit Pflanzen muss man nämlich genauso viel Geduld haben wie mit Menschen – und manche von denen können richtige Divas sein! (Lasst euch das von einer 17-fachen Pflanzenmama sagen...)

Viel Spaß mit euren (hoffentlich baldigen) grünen Freunden!

(Wer Lust auf noch mehr dirty talk bekommen hat, dem empfehle ich folgenden Instagram-Account: @marienova kennt sich super aus!)

 

 

 

 

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