#VoteThisCapDown - Wofür steht CAP?

Politik
Nico Lang / 30.11.2020
Wofür steht eigentlich... CAP?

In den Medien kaum bis gar nicht präsent, eroberte der Hashtag #VoteThisCAPDown in den letzten Wochen zeitweise die Twittertrends. Auch ich wurde erst durch Twitter auf die Thematik aufmerksam gemacht. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Aktion?

Was ist die „CAP“?

CAP ist eine Abkürzung und steht für die European Common Agricultural Policy, welche zum ersten Mal 1962 eingeführt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man damit die landwirtschaftliche Produktivität verbessern und die Ernährungssicherheit in Europa gewährleisten. Damals war dieser Schritt womöglich ein wichtiger. Mittlerweile ist die CAP nicht mehr zeitgemäß. Damals war der Klimawandel noch kein Thema. Dementsprechend wurde er auch nicht in der Agrarpolitik berücksichtigt.

Das Problem

40 % des gesamten EU-Haushaltes fließt in die CAP. Das Geld wird je nach Betriebsgebiet und Produktionskapazität verteilt. D.h. je mehr Hektar ein Bauer besitzt, desto mehr Förderungen bekommt er. Dabei wird außenvorgelassen, ob diese auf Umweltschutz achten oder eben nicht. Das begünstigt Großunternehmen weiterhin Monokulturen anzubauen und den Einsatz von Pestiziden.

Die Folgen: Ganze Pflanzenarten sterben aus, die Verschmutzung der Böden, Massentierhaltung und eine klare Überproduktion von Lebensmitteln. Dieser Überschuss wird dann billig in Afrika verkauft, wodurch der dortige Markt vollkommen zerstört wird, da die lokalen Bauern nicht mit den Preisen mithalten können. Auch europäische Kleinbauern können schwer mit der Industriellen Agrarlobby mithalten. Laut der Fridays for Future-Bewegung soll alle zwei Tage ein Bauer deswegen Selbstmord begehen.

Hinzukommt, dass die industrielle Landwirtschaft die treibende Kraft der Rodung von Wäldern ist, was zu Ausrottung von Wildtieren führt. Außerdem ist sie für ca. 30 % der Gesamtemissionen von Treibhausgasen verantwortlich.

Die neue Reform

Am 23. Oktober diesen Jahres wurde über eine neue Reform der CAP für die nächsten sieben Jahre im Europa Parlament abgestimmt. Dabei soll die Direktzahlung an Großunternehmen, aber nicht abgeschafft werden. Es sollen also weiterhin auch diejenigen Förderungen bekommen, die keine Umwelt schützenden Maßnahmen umsetzen. Das Hauptproblem bleibt also bestehen. Die großen Agrarlobbiesten werden weiteren unterstützt und das Ziel des European Green Deal, „der erste klimaneutrale Kontinent“ zu werden, rückt wieder ein Stück weiter in die Ferne.

Mit dem Hashtag #VoteThisCAPDown wurde versucht, diese Reform zu verhindern und auf die Thematik aufmerksam zu machen. Die Mehrheit des Parlaments stimmte jedoch für die Reform ab. Die EU Kommission könnte diesen Entwurf jetzt noch stoppen. Unter dem neuen Hashtag #WithdrawTheCAP wird dies nun in den Sozialen Medien gefordert.

Quellen und weiterführende Links

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Jugendportal.at wurde zuletzt am 17.04.2024 bearbeitet.

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