Junge Frauen sitzen um einen Tisch herum und schreiben, eine dreht sich zu einem Plakat dahinter um, auf dem englische Begriffe zu Umweltschutz stehen.

Bildung entfaltet sich nicht nur in Schulen oder Hochschulen. In einer sich ständig wandelnden Gesellschaft wird Lernen außerhalb formaler Strukturen immer bedeutender.

Bildung passiert – in der Interaktion, im Miteinander, im Alltag der Jugendarbeit

Gerade in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit ist non-formales und informelles Lernen weit mehr als eine Ergänzung zur Schule – es schafft einen eigenständigen Bildungsraum.

Ob in Jugendzentren, Jugendorganisationen oder durch freiwilliges Engagement: Junge Menschen erwerben durch Begegnung, eigenes Handeln und praktische Erfahrung neue Perspektiven, neues Wissen und wichtige Handlungskompetenzen.

Jugendarbeit als sozialer Bildungs- und Erfahrungsraum

Die außerschulische Jugendarbeit versteht sich nicht als klassische Bildungseinrichtung, sondern als sozialer Erfahrungsraum. Jugendliche gestalten diesen Raum mit, sie setzen Projekte um, übernehmen Verantwortung, tauschen sich aus oder verbringen ihre Zeit miteinander. Lernen passiert dabei unbewusst: in der Interaktion, im Konflikt, in der Reflexion, im Scheitern und im Erfolg. In solchen Situationen entwickeln junge Menschen soziale, kommunikative, organisatorische und demokratische Fähigkeiten – Kompetenzen, die sowohl ihre persönliche Entwicklung als auch ihre berufliche Orientierung stärken.

Bildung abseits von Stundenplänen

Das Lernen außerhalb von Klassenzimmern oder Hörsälen ist freiwillig, lebensnah und offen. Die außerschulische Jugendarbeit schafft Räume, in denen sich junge Menschen ausprobieren, ihre Rolle in der Gesellschaft erkunden und ihre Lebenswelt aktiv mitgestalten können. Es zeigt eindrucksvoll, wie Bildung auch jenseits von Lehrplänen gelingen kann.

Während formales Lernen in einem strukturierten, institutionalisierten Rahmen wie Schule, Universität oder Berufsausbildung stattfindet und in der Regel zu anerkannten Qualifikationen führt, zeichnet sich non-formales und informelles Lernen durch seine Offenheit und Lebensnähe aus. Non-formales Lernen erfolgt etwa im Rahmen von Seminaren, Kursen oder Fortbildungen, oft ohne formalen Abschluss. Informelles Lernen hingegen geschieht ungeplant – im Alltag, am Arbeitsplatz, in der Familie, bei ehrenamtlichem Engagement oder in der Freizeit.

Lernen sichtbar machen

Sowohl fachlich als auch bildungspolitisch wächst das Verständnis dafür, dass non-formale und informelle Bildungsprozesse eine wichtige Ergänzung zum formalen Bildungssystem darstellen. Zunehmend wird dieses Lernen auch sichtbar und anerkannt.

Ein Beispiel ist der Youthpass, ein europaweit anerkannter Nachweis für Lernerfahrungen in internationalen Jugendprojekten. Er unterstützt junge Menschen dabei, ihre Kompetenzen zu reflektieren und für Bildung und Beruf nutzbar zu machen.

Auf nationaler Ebene trägt die aufZAQ-Zertifizierung zur Qualitätssicherung in der Ausbildung von ehrenamtlichen Jugendleiterinnen und Jugendleitern bei und verknüpft diese mit dem Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR). Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Anerkennung der professionellen Praxis in der außerschulischen Jugendarbeit geleistet.

 

Good Practice-Beispiele