Demokratie wird nicht nur bei Wahlen praktiziert, sondern überall dort, wo Menschen ihre Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen.
Demokratie lebt – von Interesse, Beteiligung und Mitgestaltung.
Gerade für junge Menschen bietet die außerschulische Jugendarbeit einen Zugang, um Demokratie erfahrbar zu machen: Sie eröffnet Räume, in denen Jugendliche mitentscheiden, Projekte mitgestalten und durch eigenes Handeln lernen, dass ihre Stimme Gewicht hat.
Jugendarbeit als Lernplattform für Demokratie
Außerschulische Jugendarbeit macht junge Menschen mit politischen Strukturen, Rechten und Beteiligungsmöglichkeiten vertraut – und geht dabei weit über reine Wissensvermittlung hinaus. Sie schafft echte Gelegenheiten, Demokratie zu erleben und mitzugestalten. Ob im ehrenamtlichen Engagement, in Projekten, in Gruppenarbeiten oder im Alltag: Jugendliche übernehmen Verantwortung, verhandeln Konflikte und treffen gemeinsame Entscheidungen.
Dabei erfahren sie unmittelbar, dass ihr Handeln etwas bewirkt. Diese Erlebnisse stärken nicht nur ihr Vertrauen in die eigene Gestaltungskraft, sondern fördern auch soziale, kommunikative und politische Kompetenzen. So wächst ein lebendiges Demokratieverständnis, das junge Menschen nachhaltig prägt und sie ermutigt, ihre Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Partizipation braucht Qualität
Die Prinzipien für Kinder- und Jugendbeteiligung zeigen auf, welche Voraussetzungen für eine qualitative und inklusive Jugendbeteiligung erfüllt sein sollten und richten sich an alle, die Kinder und Jugendliche in Beteiligungsprozesse einbinden.
Die Prinzipien wurden von der Nationalen Arbeitsgruppe Jugenddialog und Jugendbeteiligung erstellt. In ihr sind unter anderem die Bundesjugendvertretung, alle Jugendreferate der Bundesländer, das Bundeskanzleramt, das bundesweite Netzwerk Offene Jugendarbeit (bOJA) und das Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos vertreten.
Gesellschaftliche Gestaltungsräume
Die Offene Jugendarbeit versteht Beteiligung als zentrale Grundlage ihrer Arbeit. Jugendliche gestalten Angebote in Jugendzentren oder im öffentlichen Raum aktiv mit und erleben so ihre Lebenswelt als veränderbar. Besonders wichtig ist die Einbindung sozial benachteiligter Jugendlicher, deren Ausdrucksformen oft nicht als politische Beteiligung erkannt werden. Fachkräfte initiieren und begleiten Beteiligungsprozesse, vertreten die Anliegen junger Menschen gegenüber Politik und Verwaltung und stärken so deren Stimme im öffentlichen Diskurs.
Europäische Perspektiven
Beteiligung endet nicht an nationalen Grenzen. Auch auf europäischer Ebene können junge Menschen ihre Stimme einbringen und demokratische Prozesse mitgestalten.
Über den EU-Jugenddialog werden Anliegen junger Menschen aus ganz Europa gesammelt, diskutiert und in politische Entscheidungsprozesse eingebracht. In Österreich wird dieser Dialog im Rahmen der Österreichischen Jugendkonferenz umgesetzt – dort treten Jugendliche direkt in Austausch mit den verantwortlichen Landesrätinnen und Landesräten sowie der Jugendministerin.
Programme wie Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps ermöglichen jungen Menschen internationale Projekte zu planen, umzusetzen und gemeinsam Verantwortung für ein demokratisches und solidarisches Europa zu übernehmen. Netzwerke wie die EuroPeers tragen diese Erfahrungen weiter und motivieren andere junge Menschen, selbst aktiv zu werden.


