Seit wann Künstliche Intelligenz erforscht wird und was Schach damit zu tun hat
Die ersten Schritte und Überlegungen zu einer Künstlichen Intelligenz gibt es seit der Erfindung von Computern in den 1950er-Jahren. Der Begriff artificial intelligence wurde zum ersten Mal im Jahr 1955 vom US-amerikanischen Informatiker John McCarthy verwendet. (Quellen: Dartmouth workshop (Wikipedia), A Proposal For The Dartmouth Summer Research Project On Artificial Intelligence, Stanford University 1955)
Eine der Fragen seit der Erfindung von Computern lautete immer: Kann ein Computer jemals wie ein Mensch denken? Können Computer die Arbeit von Menschen erledigen oder sie dabei unterstützen?
Und noch mehr Fragen tauchten auf: Was bedeutet Intelligenz eigentlich und wie kann man einem Computer Intelligenz beibringen?
Lass uns eine Partie Schach spielen
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler glaubten, mit Schach die richtige Wahl getroffen zu haben. Sie wählten das Schachspiel als Versuchsfeld für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Wenn ein Computer gegen einen Menschen im Schach gewinnen kann, dann wäre das eine Sensation.
Die ersten einfachen Schachprogramme entstanden noch in den 1950er-Jahren. Der britische Mathematiker Alan Turing war einer der ersten Entwickler eines Schachspielprogramms, doch die Rechenleistung von frühen Computersystemen war nicht stark genug, um dieses Schachprogramm auszuführen. Das blieb auch für längere Zeit so und änderte sich erst in den 1970er- und 80er-Jahren.
Deep Blue
Der erste Computer, der Schach, so schien es zumindest, erlernen und gegen einen Schachweltmeister gewinnen konnte, war der von IBM entwickelte intelligente Spielecomputer Deep Blue in den 1990er-Jahren.
Deep Blue sorgte am 11. Mai 1997 für weltweites Aufsehen, weil der von IBM entwickelte Schachcomputer den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow besiegte. Die Sache hatte nur einen Haken: Ganz ohne Hilfe von Menschen konnte Deep Blue auch nicht auskommen. Während des Turniers erhielt Deep Blue von „seinen“ Technikern ein Upgrade, welches vorherige Programmierfehler beseitigte. Deep Blue konnte diese Fehler nicht selbst lösen. „Deep Blue ist nicht intelligent”, meint auch Feng-Hsiung Hsu, einer der IBM-Entwickler hinter Deep Blue. „Es ist ein fein gearbeitetes Werkzeug, welches ein intelligentes Verhalten in einem eingeschränkten Handlungsfeld aufweist". (Quellen: IBM History, Wikipedia, Vorwort Behind Deep Blue, Fengh-Hsiung Hsu, Princeton University Press, 2002).
Schachmatt – für Schach, aber nicht für die KI
Danach ist die Wissenschaft davon abgekommen, Schach als Merkmal für Intelligenz zu sehen und als Modell für das Trainieren von KI-Modellen zu verwenden. Sie haben erkannt, dass Schach vor allem Übungssache ist und nicht viel mit Intelligenz zu tun hat.
Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz hat darunter jedoch nicht gelitten. Vor allem in den letzten zehn Jahren hat sich die Erforschung von Künstlicher Intelligenz rasant gesteigert, sodass die Erforschung und Nutzung von KI heute alltäglich ist.