Von einer Entschuldigung an Brokkoli bis zu Reden über Abschiebungen, Kriege, die Nachteile von Social Media, Corona, Umwelt und Schule. Beim 68. Bundesjugendredewettbewerb im Landhaus St. Pölten waren so gut wie alle Themen dabei, die Jugendliche heutzutage beschäftigen.
Am 31. Mai und 1. Juni 2021 fand der 68. Bundesjugendredewettbewerb im Landhaus St. Pölten statt. Nach dem letztjährigen Ausfall des Bewerbes gibt es heuer endlich wieder eine Möglichkeit für Jugendliche, ihre Meinungen kundzutun. Die große Herausforderung dieses Jahr: die Umsetzung. Durch die andauernde Pandemie konnte der Redewettberwerb nicht wie gewohnt mit Publikum und Live-Auftritten ablaufen, sondern in einer Online-Lösung.
Ein kleines „Coming Home“ meinerseits
2016 war das Jahr, als ich selbst beim Redewettbewerb auf der Bühne stand, was auch ein bisschen der Startschuss meiner „Karriere“ war. Und ja, es ist ein großer Unterschied, ob man vor Publikum auftreten kann oder, wie dieses Jahr, mit einer Kamera reden muss. Daher an dieser Stelle auch einen großen Respekt an alle Teilnehmer/innen, die die ungewöhnliche Situation gemeistert und grandiose Reden abgeliefert haben.
Eine Sache, die ich auch schmerzlich vermisst habe, waren die gemeinsamen Ausflüge, die unter normalen Umständen stattgefunden hätten. Vielleicht ja dann nächstes Jahr. Aber insgesamt war es schön zu sehen, dass es endlich wieder Events gibt und vor allem Redezeit für Jugendliche.
Das Wunder der Technik
Jury, Moderation und Organisation durften mit täglichen Tests, Maske tragen und anderen Hygienemaßnahmen an den beiden Tagen vor Ort sein. Die Beiträge der Teilnehmer/innen wurden im Vorfeld von der Jungendinfo Niederösterreich, die dieses Jahr den Redewettbewerb veranstaltet hat, über Chatplattform MS Teams aufgenommen.
Nachdem die Beiträge der Jury vorgespielt worden waren, wurden die jeweiligen Teilnehmer/innen live zugeschaltet, um noch einige Fragen der Moderatorin Karoline Zobernig zu beantworten, die gekonnt und mit Witz durch die beiden Tage führte. Pausenmusik wurde ebenfalls eingespielt und zwar vom St. Pöltner Musiker Salami Recorder.
Bunt, Bunter, Redewettbewerb
Der Redewettbewerb steht auch dieses Jahr im Zeichen der Vielfalt. Nicht nur, dass die Teilnehmer/innen aus ganz Österreich und Südtirol kommen, sind die behandelten Themen auch unterschiedlich. Die Jugendlichen beschäftigen sich mit Umweltproblemen, sprechen über Dinge, die im Bildungssystem ihrer Meinung nach schieflaufen, Situationen von Menschen in anderen Ländern, die Auswirkungen von Social Media auf uns und natürlich auch über Corona und den damit verbundenen Lockdowns. Auch auf den Sitzen der Juror/innen nahmen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen Platz:
And the winner is…
Am Dienstag fand am späten Nachmittag bereits die Siegerehrung statt. Die Sieger/innen wurden von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bekannt gegeben. Am Ende wurden die Gewinner/innen erneut live zugeschaltet und ihre Beiträge noch einmal gezeigt. Alles in allem, trotz der erschwerten Bedingungen, war es ein erfolgreicher Redewettbewerb, der hoffentlich nächstes Jahr wieder in gewohnter Präsenz-Form stattfinden kann.
Die Gewinner/innen des 68. Bundesjugendredewettbewerbs 2021
Kategorie „Spontanrede“ (Höhere Schule)
1. Platz: Severin Weh, Wien/Rainergymnasium – „Hier geboren und doch nicht zuhause – Abschiebung von Kindern und Jugendlichen“
2. Platz: Fabian Rille, Burgenland
3. Platz: Julian Pfurtscheller, Tirol
Kategorie „Neues Sprachrohr“ (Höhere Schule)
1. Platz: Florence Bauernfeind & Amelie Eder, Niederösterreich/BG Zehnergasse Wiener Neustadt – „Wer hat gesagt?“
2. Platz: Saida Alimdjanova, Wien
3. Platz: Julia Posch, Steiermark
Kategorie „Klassische Rede“ (Höhere Schulen)
1. Platz: Janik Nicolini, Niederösterreich/BRG Gröhrmühlgasse Wiener Neustadt – “Die Sprache meines Herzens“
2. Platz: Nathan Laimer, Südtriol
3. Platz: Tassilo Lex, Tirol
Kategorie „Klassische Rede“ (Werktätige Jugendliche)
1. Platz: Melissa Steigl, Wien/Berufsschule für Verwaltungsberufe Wien – „Mentale Gesundheit bei Teenagern“
2. Platz: Jonas Irnberger, Salzburg
3. Platz: Christina Mayer, Niederösterreich
Kategorie „Klassische Rede“ (8. Schulstufe)
1. Platz: Pauline Maria Feichter, Südtirol/Mittelschule St. Johann im Ahrntal – „Wie wichtig es ist, Musik zu machen“
2. Platz: Monika Huber, Tirol
3. Platz: Leonie Sracnik, Burgenland
Kategorie „Klassische Rede“ (Mittlere Schule)
1. Platz: Anna-Lena Blamauer, Niederösterreich/LFS Unterleiten – „Wir Jugendlichen sind besser als ihr Ruf“
Kategorie „Klassische Rede“ (Polytechnische Schule)
1. Platz: Nicole Oeg, Tirol/PTS Prutz – “arMUT”
Fotocredits: Jugend:info NÖ